Klauenerkrankungen sind meist schmerzhaft und lahme Tiere haben Mühe beim Aufstehen und Abliegen. Das Risiko für Zitzenverletzungen und Euterentzündungen steigt. Die Folge: Die Kühe geben weniger und qualitativ verminderte Milch und sind weniger fruchtbar. Gesunde Tiere hingegen sind voll leistungsfähig, brauchen weniger Antibiotika und andere Medikamente, und sie leben länger. Somit steigt die Wirtschaftlichkeit des Milchbetriebs.
Gesunde Tiere züchten
Unproduktive Schweizer Milchkühe werden geschlachtet – jede dritte davon wegen Klauenkrankheiten. Das Projekt «Gesunde Klauen – das Fundament für die Zukunft» wird vom Bundesamt für Landwirtschaft BLW finanziell unterstützt und soll die Klauengesundheit des Schweizer Milchviehs langfristig verbessern. Gestartet wurde 2019. Bis 2024 sollen Klauenpfleger die Daten von 200’000 Kühen erfassen, die ausgewertet und unter anderem zur Entwicklung von Zuchtwerten verwendet werden. So kann in Zukunft jeder Viehbetrieb Tiere mit gesünderen Klauen züchten und leistet langfristig einen wichtigen Beitrag, um den Einsatz von Antibiotika und schwermetallhaltigen Desinfektionsmitteln zu reduzieren.
Rindviehhalter unterstützen
Hat ein Betrieb Tiere mit kranken Klauen in seiner Herde, werden sie im Rahmen des Projekts von Mitarbeitenden der Universität Bern und des Rindergesundheitsdienstes RGD unterstützt. Gemeinsam erarbeiten und dokumentieren sie Massnahmen, wie die Tiere gesund werden können. Der Betriebsbericht mit den empfohlenen Massnahmen (Haltung, Fütterung, Hygiene, usw.) wird an Tierhalter, Klauenpfleger und Bestandstierarzt übermittelt. Gemeinsam können diese anschliessend das Konzept für eine Herde mit gesunden Klauen umsetzen.