Rückblick auf einen Meilenstein: Hochrangiges Treffen der UNO zu Antibiotikaresistenzen
Am 26. September 2024 fand das hochrangige Treffen der UNO-Generalversammlung zu Antibiotikaresistenzen am Hauptsitz der Organisation in New York statt. Das BAG war Teil der Schweizer Delegation unter der Leitung von Thomas Gürber, stellvertretendem Staatssekretär im EDA. Damit trafen sich die Staats- und Regierungschefs der Welt zum zweiten Mal auf dieser Ebene, um sich mit der globalen Bedrohung durch Infektionen von resistenten Erregern zu befassen.
Antibiotikaresistenzen kennen keine Grenzen, somit kann kein Land diese Krise allein bewältigen. Daher ist es wichtig, dass Antibiotikaresistenzen als eine der Prioritäten auf der globalen Gesundheitsagenda stehen. Dieses Treffen bot den Staats- und Regierungschefs eine entscheidende Gelegenheit, gemeinsam gegen Antibiotikaresistenzen vorzugehen, welche die globale Gesundheit, Ernährungssicherheit, wirtschaftliche Stabilität und die Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung bis 2030 gefährden.
Eine über lange Zeit ausgehandelte politische Erklärung konnte verabschiedet werden. Sie enthält insbesondere das Ziel, die geschätzten 4,95 Millionen Todesfälle, die jährlich mit Antibiotikaresistenzen in Verbindung gebracht werden, bis 2030 um 10 Prozent zu reduzieren. In der Erklärung wird auch die Einberufung einer unabhängigen Gruppe gefordert, die zur Verstärkung der Massnahmen gegen Antibiotikaresistenzen aussagekräftige Daten und Erkenntnisse sammeln soll. Weiter werden in der Erklärung unter anderem die Vorzüge von öffentlich-privaten Partnerschaften für die Entwicklung von und den Zugang zu neuen Antibiotika anerkannt.
Mit ihren Bemühungen und ihrem neuen nationalen One Health-Aktionsplan 2024 – 2027 der Strategie Antibiotikaresistenzen (StAR) setzt sich die Schweiz dafür ein, die Entstehung und Ausbreitung von Resistenzen einzudämmen sowie die Erforschung, Entwicklung und Bereitstellung neuer Antibiotika und Diagnoseinstrumente zu fördern.
Anlässlich des hochrangigen Treffens betonte die Schweiz, dass Antibiotikaresistenzen eine der grössten Herausforderungen für die Gesundheitssysteme im 21. Jahrhundertdarstellen. Daher müssen wir heute ausreichend ambitionierte Verpflichtungen eingehen, um angemessen auf die Dringlichkeit dieser stillen Gesundheitskrise zu reagieren. Ebenso müssen wir sicherstellen, dass diesen politischen Verpflichtungen konkrete Umsetzungsmassnahmen auf nationaler Ebene folgen.