Internationale Ministerkonferenz

Antibiotikaresistenz ist ein globales Problem: Weltweit werden immer mehr Bakterien resistent, und immer mehr Menschen sterben an Infektionen, die bislang behandelbar waren. Die internationale Zusammenarbeit muss verstärkt werden, um die Wirksamkeit von Antibiotika langfristig zu erhalten. Mit diesem Ziel trafen sich mehr als 200 Vertreterinnen und Vertreter aus über 40 Ländern zur zweiten Antibiotikaresistenz-Ministerkonferenz in den Niederlanden.  

Die Wirksamkeit von Antibiotika als lebensrettenden Medikamenten soll langfristig erhalten bleiben. Aus diesem Grund beteiligt sich die Schweiz aktiv an der Strategie der Weltgesundheitsorganisation WHO zur Eindämmung von Antibiotikaresistenzen. Nach der ersten Ministerkonferenz zu diesem Thema vor fünf Jahren hat die Schweiz, wie viele andere Länder auf der ganzen Welt, einen Aktionsplan gegen Resistenzen entwickelt: StAR – die Strategie Antibiotikaresistenzen Schweiz.

Zusammenarbeit stärken

Ziel der diesjährigen Konferenz war es, die teilnehmenden Länder einander näher zu bringen. Es wurden Partnerschaften angeboten, um sich gegenseitig im Kampf gegen Antibiotikaresistenz zu unterstützen. Die Wirksamkeit der Massnahmen gegen Antibiotikaresistenzen sollen so beschleunigt und erhöht werden. Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV zeigte sich offen für konkrete Unterstützungsmassnahmen.

Finanzielle Unterstützung

An der Konferenz gaben die Weltgesundheitsorganisation WHO, die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen FAO und die Weltorganisation für Tiergesundheit OIE die Einrichtung eines Multipartner-Treuhandfonds bekannt. Mit diesem Fonds sollen Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen bei der Umsetzung ihrer Antibiotikaresistenz-Politik unterstützt werden. Die Mittel sollen für Überwachungssysteme, für Bildungsprogramme über den richtigen Einsatz von Antibiotika und für die Entwicklung gemeinsamer Programme zur Gesundheitsversorgung von Mensch und Tier eingesetzt werden. Die Niederlande haben bereits einen Beitrag von fünf Millionen Dollar in den Fonds einbezahlt.

Neue Antibiotika entwickeln

Die Schweiz ist Partner bei der Global Partnership for Research and Development on Antibiotics GARDP. Diese setzt sich auf globaler Ebene dafür ein, dass neue Antibiotika entwickelt und bestehende Substanzen mit antibiotischer Wirkung bis zur Marktreife weiterentwickelt werden. Die Schweiz hat beschlossen, ihre finanzielle Unterstützung an GARDP für die Entwicklung neuer Antibiotika um zwei Jahre zu verlängern.

Einsatz von Antibiotika reduzieren

Antibiotikaresistenzen entstehen überall dort, wo Antibiotika eingesetzt werden. Deshalb sollen Antibiotika nur dann zum Einsatz kommen, wenn es absolut notwendig ist. Das gilt sowohl für den Veterinärbereich als auch für die Humanmedizin. Laut einer aktuellen Studie des Universitäts- und Forschungszentrums Wageningen (NL) hätte die Reduzierung des Antibiotika-Einsatzes in der Tierhaltung keine negativen Auswirkungen auf das Produktionsniveau und die Wirtschaftsleistung der Tierhaltenden (siehe Link: Antibiotic reduction: no negative effect on competitive position of Dutch farmers).

Dritte Antibiotikaresistenz-Ministerkonferenz im Oman

An der Konferenz in Noordwijk (NL) nahmen mehr als 200 Vertreterinnen und Vertreter aus über 40 Ländern sowie hochrangige Beamte der WHO, der OIE und der FAO teil, um die Bedeutung der Überwachung von Antibiotikaresistenzen weltweit hervorzuheben. Die dritte entsprechende Ministerkonferenz wird 2021 im Oman stattfinden und ist bereits in Planung.

Letzte Änderung 31.10.2019

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