Erstes Schweizer Monitoring zu Antimicrobial Stewardship
16.06.2025 - Das 2024 durchgeführte Monitoring zeigt, dass 86% der Spitäler Antimicrobial Stewardship-Aktivitäten haben. Der Grossteil dieser Spitäler monitorisieren den Antibiotikaeinsatz und haben evidenzbasierte Leitlinien für die Antibiotikabehandlung oder den perioperativen Antibiotikaeinsatz. Die Hälfte der Spitäler mit Stewardship-Aktivitäten verfügt über ein formelles Antimicrobial Stewardship Programm.
Von den 136 eingeladenen Schweizer Spitälern haben 69 Spitäler an der Befragung teilgenommen, was einer Rücklaufquote von 51% entspricht. Das Monitoring 2024 zeigt, dass die meisten Spitäler über Strukturen für Antimicrobial Stewardship verfügen, wie zum Beispiel Konsiliardienste für Infektionskrankheiten, klinische Pharmazie und Mikrobiologie. Im Bereich des Antimicrobial Stewardship aktive Spitäler monitorisieren in der Regel den Antibiotikaeinsatz und erstellen jährlich einen Bericht für die Verschreibenden. Solche Spitäler haben häufig evidenzbasierte Leitlinien für die Antibiotikabehandlung oder den perioperativen Antibiotikaeinsatz.
Derzeit verfügt nur die Hälfte der aktiven Spitäler über ein formelles Antimicrobial Stewardship Programm. Das BAG strebt langfristig an, dass alle Schweizer Akutspitälern solche Programme führen. Weiteres Verbesserungspotential wird im Bereich der Aus- und Fortbildung, bei der Implementierung von Restriktionsmechanismen für die Verschreibung von Antibiotika sowie bei der Implementierung von Audits zur Antibiotikaverschreibung verortet.
Die Spitäler werden ermutigt, die Effektivität der Antimicrobial Stewardship-Aktivitäten zu verbessern, indem sie eine Stewardship-Leitung benennen und Ressourcen zuweisen. Ein Handbuch zu Antimicrobial Stewardship unterstützt das Personal bei der Umsetzung der Antimicrobial Stewardship Aktivitäten im Spital.
Die vollständigen Ergebnisse werden im Herbst 2025 publiziert.
Das Monitoring wurde im Rahmen des StAR-3-Projekts durchgeführt. Es dient der Dokumentation der Stewarship-Aktivitäten in den Spitälern und als Planungsgrundlage für die Behörden und Stakeholder.
«StAR-3: Implementing ASP in Swiss Hospitals» ist ein Projekt mit dreijähriger Laufzeit, das im September 2023 aufgenommen wurde. Es wird vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) im Rahmen der nationalen Strategie Antibiotikaresistenzen (StAR) unterstützt. H + Die Spitäler der Schweiz und die Schweizerische Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK) begleiten das Projekt im Beobachterstatus. Die Projektpartnerschaft besteht aus Swissnoso, SGInf, SGSH, GSASA, SGM, ANRESIS und FMH.
