Projektgewinner für Stewardship – Umsetzungshilfen
10.03.2025 - Das Projekt StAR-3 will ein umfassendes Handbuch bereitstellen, das Spitäler bei der Implementierung von Antimicrobial Stewardship Programmen unterstützt. Um diese Umsetzungshilfen zu entwickeln, wurde ein Projektwettbewerb lanciert. Von den 22 eingereichten Projekten erhalten sieben eine finanzielle Unterstützung. Die daraus hervorgehenden Umsetzungshilfen werden als Teil des umfassenden Handbuchs den Spitälern Ende 2026 bereitgestellt.
Die StAR-3-Projektpartnerschaft will ein umfassendes Handbuch zur Unterstützung der Spitäler bei der Implementierung von Antimicrobial Stewardship Programmen (ASP) bereitstellen. Die erste Auflage wurde im November 2024 in deutscher, französischer und italienischer Sprache veröffentlicht. Während diese erste Auflage ein grundlegendes Set an Umsetzungshilfen bietet, wird die zukünftige, zweite Auflage des Handbuchs eine umfassende Sammlung an Umsetzungshilfen bereithalten.
Um passende Umsetzungshilfen zu erarbeiten, wurde 2024 ein Projektwettbewerb durchgeführt. Erwünscht waren insbesondere Umsetzungshilfen für die Fortbildung und Weiterbildung im Bereich der Antibiotika-Verschreibung sowie für die Auditierung von Antibiotika-Verschreibungen. 22 Projekte wurden von Gesundheitsfachpersonen aus Spitälern in der ganzen Schweiz eingereicht – darunter Infektiologinnen und Infektiologen, Expertinnen und Experten für Infektionsprävention und -kontrolle sowie Apothekerinnen und Apotheker.
Die StAR-3-Projektpartnerschaft hat sieben Projekte ausgewählt. Die daraus enstehenden Umsetzungshilfen werden sich für grosse, mittelgrosse und kleine Spitäler eignen (englische Projektbezeichnung):
- A Guidelines Collaborative, HOCH Health Ostschweiz (Prof. Dr. med. Stefan Kuster)
- A Web-Based Educational Module for Prescribers to Improve Antibiotic Prescription Quality in Swiss Hospitals, University Hospital Berne (Dr. med. Yonas Martin)
- Mission Antibiotix: A National Gamified Approach to Antimicrobial Stewardship, CHUV (Dr. med. Estelle Ben Salah-Moulin, Dr. med. Margherita Plebani) and the Healthcare Establishments of the Canton de Vaud (Dr. med. Emmanouil Glampedakis)
- A Customizable Edutainment Video to promote Antimicrobial Stewardship, Institute for Implementation Science of the University of Zurich and University Hospital Zurich (PD Dr. med. Aline Wolfensberger)
- Optimizing Perioperative Antibiotic Prophylaxis Prescribing Practices – A Practical Toolkit, University Hospital Basel and St. Claraspital Basel (Dr. med. Anne-Valérie Burgener-Gasser, PhD)
- Improving Broad-Spectrum Antibiotics Use Via a CDSS and Multidisciplinary Interventions, Valais Hospital (Dr. med. Gaud Catho) and CHUV (Alma Feka, FPH)
- A Decision-Making Algorithm to Guide the Audit of Antimicrobial Prescriptions, CHUV (Dr. med. Estelle Ben Salah-Moulin)
Die erwähnten Projekte erhalten eine durchschnittliche finanzielle Unterstützung von 35'000.– CHF, welche für die Entwicklung der Umsetzungshilfen bestimmt ist.
Die neuen Umsetzungshilfen werden im umfassenden Handbuch (zweite Auflage) veröffentlicht und stehen ab 2026 allen Spitälern in der Schweiz zur Verfügung.
Die StAR-3-Projektpartnerschaft empfiehlt Spitälern mit der Implementierung eines ASP zu beginnen. ASP erhöhen die Wirksamkeit von Infektionsbehandlungen, senken das Risiko unerwünschter Nebenwirkungen und verlangsamen das Auftreten resistenter Mikroorganismen. ASPs retten nachweislich Leben und sind kosteneffizient: Investitionen in lokales Antimicrobial Stewardship zahlen sich aus [Quelle: OECD. Stemming the Superbug Tide: just a few dollars more. 2018. oe.cd/amr-2018]. Die Verwendung des ASP-Handbuchs hilft, Zeit und Geld bei der Umsetzung von Antimicrobial Stewardship Massnahmen zu sparen.
«StAR-3: Implementing ASP in Swiss Hospitals» ist ein Projekt mit dreijähriger Laufzeit, das im September 2023 aufgenommen wurde. Es wird vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) im Rahmen der nationalen Strategie Antibiotikaresistenzen (StAR) unterstützt. H + Die Spitäler der Schweiz und die Schweizerische Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK) begleiten das Projekt im Beobachterstatus.
