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Syntheseworkshop zu Ressourcenprojekten «Antibiotika in der Landwirtschaft»

10.03.2025 - Am 23. Oktober 2024 fand ein Syntheseworkshop über laufende bzw. kürzlich abgeschlossene Ressourcenprojekte des Bundesamts für Landwirtschaft (BLW) zum Thema «Antibiotika in der Landwirtschaft» statt. Die Trägerschaften der drei Ressourcenprojekterojekte «Sanierung der von Staphylokokkus aureus Genotyp B (SAGB) verursachten Mastitis», «Kälbergesundheitsdienst» und «Kometian» tauschten sich über ihre Erfahrungen, ihr Erlerntes und die Herausforderungen für die Zukunft aus. Ziel dabei war es insbesondere zu erfahren, wie die positiven Ergebnisse der einzelnen Ressourcenprojekte in die Breite getragen werden können und damit über die Dauer der Ressourcenprojekte hinaus, im Sinne einer Reduktion des Antibiotikabedarfs, langfristig Wirkung erzeugen können.

Das Ressourcenprogramm Landwirtschaft ist ein Innovationsprogramm, bei dem der Bund Projekte zur Verbesserung der Nachhaltigkeit in der Nutzung natürlicher Ressourcen mit Finanzhilfen unterstützt. Ein Ressourcenprojekt testet nachweislich wirksame technische, organisatorische und strukturelle Neuerungen auf Umsetzbarkeit und Praxistauglichkeit im Kontext der Schweizer Landwirtschaftsbetriebe. Die Ressourcenprojekte umfassen eine sechsjährige Umsetzungsphase und überprüfen weitere zwei Jahre die Beibehaltung der Wirkung. Alle drei Ressourcenprojekte können auf eine erfolgreiche Projektphase zurückblicken, welche bei einem der Projekte den Aufbau des Kälbergesundheitsdienstes (KGD) und bei einem anderen den einer komplementärmedizinischen Beratung für Nutztiere (Kometian) beinhaltete. Das dritte Projekt senkte den Antibiotikaverbrauch bei Rindern durch eine Sanierung des Staphylokokkus aureus Genotyp B-Erregers im Kanton Tessin. Trotz dieser Erfolge und unterschiedlichen Projektansätzen gibt es nach Abschluss der Projektphase ähnliche Herausforderungen, mit denen sich die Organisationen konfrontiert sehen. Darunter zählen insbesondere die Ausdehnung der Massnahmen auf weitere geographische Gebiete der Schweiz und die Beibehaltung der Wirkung nach Projektabschluss. Als mögliche Gründe hierfür wurde u. a. der zeitliche Aufwand für die Umsetzung der Massnahmen auf Betriebsebene, aber auch auf Seite der Tierärzteschaft genannt. Auch der finanzielle Aspekt stellt ein grosses Hindernis dar. Waren viele Massnahmen während der Projektphase noch über Projektgelder subventioniert, fehlen heute Instrumente zur dauerhaften Finanzierung der Massnahmen. Die Diskussionen zeigten, wie wichtig es ist, die verschiedenen Akteure über die Massnahmen und deren Bedeutung für den verantwortungsvollen Einsatz von Antibiotika zu sensibilisieren und auszubilden, sowie deren Mehrwert aufzuzeigen. Dies hilft, die Massnahmen langfristig wirksam zu halten und die positiven Ergebnisse weiter zu verbreiten.