Ist die Strategie Antibiotikaresistenzen auf dem richtigen Weg?

Die Umsetzung der Strategie  Antibiotikaresistenzen wird während etwa vier Jahren von einer formativen Evaluation begleitet. Danach wird eine Zwischenbilanz gezogen, die es ermöglicht, bei Bedarf Anpassungen an der Strategie und deren Umsetzung vorzunehmen.

Evaluationen haben die Aufgabe, den Nutzen und den Wert von Gesetzen, Programmen, Projekten oder Strategien zu beurteilen. Sie tragen dazu bei, die Wirkung von staatlichem und nichtstaatlichem Handeln zu prüfen und zu optimieren.
Seit 2017 wird die Umsetzung der Strategie Antibiotikaresistenzen (StAR) von einer formativen Evaluation begleitet und in regelmässigen Abständen beurteilt. Wird das Richtige getan und laufen die Aktivitäten im Sinne des One-Health-Ansatzes, sind dabei die Leitfragen. Die Erkenntnisse geben Aufschluss über die erzielten Fortschritte und den Grad der Zielerreichung. Sie ermöglichen es, die laufenden Interventionen anzupassen, allenfalls zu verbessern oder anders auszugestalten.

Jedes Jahr werden dabei unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt. 2018 lag der Fokus des Evaluationsteams unter anderem auf den erreichten Fortschritten bei der Zielgruppe «Bevölkerung» und im Handlungsfeld «Überwachung». 2019 wurden die Zusammenarbeit des Projektteams mit externen Partnern sowie der Umsetzungsstand der Strategie und die Zielerreichung beurteilt. Dank der Erkenntnisse können die Arbeiten laufend verbessert werden. So konnte zum Beispiel für den Landwirtschaftsbereich gezeigt werden, dass sich aufgrund fehlender finanzieller Anreize die fachgerechte Bestandesbetreuung von Nutztieren gemäss neustem Wissensstand bei den Tierhalterinnen und Tierhaltern nicht durchsetzt.

Der aktuelle Evaluationszyklus sollte gemäss ursprünglicher Planung im Mai 2021 mit einer Zwischenbilanz beendet werden. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie erlitt die Umsetzung der Strategie StAR vor allem im Humanbereich eine unvorhergesehene Pause, so dass es voraussichtlich zu Verzögerungen kommt. Nach Abschluss der formativen Evaluation werden die Strategieverantwortlichen zu den Ergebnissen und Empfehlungen Stellung nehmen und dem Bundesrat Vorschläge zum weiteren Vorgehen unterbreiten. Später ist zudem eine summative Evaluation der Strategie vorgesehen. Diese zieht Bilanz über die Wirksamkeit der Massnahmen zu einem bestimmten Zeitpunkt und stellt somit, im Gegensatz zur formativen Evaluation, eine Momentaufnahme dar. Sie dient der Rechenschaftslegung gegenüber Politik und Öffentlichkeit. Wann diese durchgeführt wird, ist aktuell noch offen.

Letzte Änderung 11.09.2023

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